Samstag, 12. September 2015

Serie "19 Pflegediagnosen" SCHMERZ Teil 2



So, willkommen zur zweiten Runde.
Heute wollen wir uns die Aufgaben und das Handlungskonzept vom Tag 2 anschauen.

Tag 2: Handeln

Aufgaben

- regelmäßige, korrekte Schmerzmittelgabe inkl. Bedarfsmedikamente
- Verhinderung von Schmerzereignissen durch vorrauschauendes Handeln (z.B. Bedarfsmedigabe vor der Mobilisation)
- bei vorraussichtlich längerfristiger Einnahme Beratung zum richtigen Umgang sowie zum Thema Nebenwirkungen
- aufmerksam sein für Auffälligkeiten und Nöte des Patienten, beraten und schulen

Handlungskonzept

- regelmäßiges Abfragen der Schmerzskala von 0-10 (je nach Intensität z.B. 2x/ Schicht sowie zusätzlich vor Belastungen und 30 min nach Bedarfsmittelgabe), Bedarfsmedigabe ab einer Schmerzintensität von 3.
- Arzt bei Auffälligkeiten über allgemeine Schmerzintensität informieren sowie bei häufigem Gebrauch von Bedarfsmedikamenten evtl eine Dosisanpassung der Basismedikamente vornehmen lassen
- anbieten von physikalischen Maßnahmen. Bei Rheuma zum Beispiel morgens gleich als erstes lauwarmes Handbad zum Lockern der Gelenke anbieten, um so das Wohlbefinden und die Selbstständigkeit bei der Körperpflege und beim Essen zu heben.
-bei auffälligem Schmerzverhalten wie z.B. offensichtlich schmerzgeplagt zu sein aber dies auf Nachfrage zu verneinen könnte es ratsam sein, hier ein Gespräch nach der Salutogenese (nach A. Antonowsky) anzuberaumen (wichtig ist es abzuwägen, ob dies ein Problem ist, das auch tatsächlich von der Pflege in den Angriff genommen werden muss. Je nach Fallbeispiel hat man aber auch Interpretationsspielraum und muss nur gut sein Vorgehen begründen). Ziel ist es, das Kohärenzgefühl des Patienten zu stärken. Das heißt folgende Bereiche werden im Gespräch abgedeckt:

Verstehbarkeit: dem Patienten Zusammenhänge zum Thema Schmerz erklären, zum Beispiel die Ausprägung eines Schmerzgedächtnisses und die Chronifizierung von Schmerz, Wirkweise von Schmerzmedikamenten.
Sinnhaftigkeit: Im Anschluss an das Vermitteln von Fachwissen kann man dann den Patienten darauf bringen, dass es sehr viel Sinn macht, gegen den Schmerz vorzugehen anstatt ihn zu ignorieren. Man kann ihm vor Augen malen, wie leicht Abhilfe (noch) sein kann, und wie die Lebensqualität dadurch gesteigert werden kann.
Handhabbarkeit: Hier kann man praktische Aspekte vom Schmerzmanagement einbringen wie zum Beispiel "wenn sie morgens vor Schmerzen schier nicht aus dem Bett kommen aber Schmerzmedikamente nicht auf nüchternen Magen einnehmen wollen, dann richten sie sich doch abends eine Scheibe Butterbrot und stellen sich die mit einem Glas Wasser auf den Nachttisch. Dann können sie morgens gleich als erstes ein Stück Brot essen und kurze Zeit später die Medikamente einnehmen."

Schreibt man im Handlungskonzept etwas zum Thema Salutogenese, dann kann man damit wunderbar als bezugswissenschaftliches Konzept begründen. Meiner Ansicht nach ist die Salutogenese etwas, was man sehr gut lernen kann zu formulieren (bei den Begründungen) und auch auf viele Fallbeispiele anwendbar. Man sollte aber nicht versuchen aus jedem Fallbeispiel die Salutogenese "herauszuquetschen".

-Beratungsgespräch zum Thema Nebenwirkungen von opioid-Analgetika.
Besonders auf die Obstipationsprophylaxe schauen: ballaststoffreiche Ernährung mit Obst und viel Gemüse, bevorzugt Vollkornprodukte, viel Trinken (außer bei Kontraindikationen wie Herzinsuffizienz), viel Bewegung im Alltag
Sturzprophylaxe besonders in der Anfangsphase betonen: Keine losen Teppiche, Kabel oder andere Stolperfallen, im Bad und in der Wohnung möglichst Haltegriffe, eventuell Hausnotruf o.Ä.

hier also mal ein paar Ideen, was man so beim Thema Schmerz machen kann.
Zusätzlich hier noch ein paar weiterführende Infos:

Risikodiagnosen

die im Zusammenhang mit der Pflegediagnose Schmerz auftreten können:

Pneumonie
soziale Isolation
chronischer Schmerz

Möglichkeiten der Begründung 

pflegewissenschaftlich:

Pflegeprozess 

Darstellung: wie gewöhnlich
Begründung der Auswahl: Schmerz hat sowohl kurz als auch langfristige Auswirkungen, mit dem Pflegeprozess habe ich beides im Blick; oder so ähnlich
Anwendung im Fallbeispiel :
1- Infos sammeln: Erfragen der Schmerzintensität
2 - 4 Planung der Vorgehensweise: sowohl kurzfristig als auch langfristige Ziele im Auge haben: kurzfristige Schmerzfreiheit, langfristig ein selbstständiger Umgang mit dem Thema Schmerz, erreicht zum Beispiel durch Beratungen
5- Durchführung dieser Maßnahme
6- Evaluation mit Anpassung also auch - ich frage nach einer halben Stunde nochmal nach ob die Bedarfsmedikation gewirkt hat und gebe möglicherweise nochmal was nach

 bezugswissenschaftlich:

Salutogenese

wie oben beschrieben. Bei Anwendung würde ich ein kleines Beispiel aus dem Handlungskonzept reinschreiben

 

Pathophasiologie vom Schmerz 

evtl mit gate control Theorie







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen